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Dienstag, 28. Januar 2014

Kiten in Schillig.

Ein Nachtrag. Wiedergefunden und gefreut - Text im Original von damals.
Pfingsten 2013.

Es gibt immer wieder was Neues. Etwas Spannendes. Etwas, was ich irgendwie schon immer oder gerade aus einer Laune heraus ausprobieren möchte. Neugierde ist glaub ich hier das Zauberwort.

If you never try, you never know.

Kiten war es diesmal, was ich als Seglerin unbedingt mal probieren wollte. Also wurde ein Termin gefunden, ein Haus gebucht, die Kites eingepackt und jede Menge Flens. Naja, zwei Kästen. Die reichen dicke… Abwarten.

Schillig ist chillig. Entspannt, klein und voller Camper und Kiter. Drachen, Freunden des Draussen seins und irgendwie voller Frieden.

Die Gruppe stellte sich als recht entspannt heraus. Sechs Mädels, darunter Giga, ihre Freundin Andrea und ich und ein Typ, Andreas Bruder Alex. Drei Freundinnen von Andrea waren auch dabei, hatten aber eher geringes Interesse am Kiten lernen direkt. Aber von Anfang an.

Freitagabend ging es nach einem traumhaften Sonnentag in Hamburg los. Der Regen setzte ein und der Ford ballerte fast in seiner Höchstgeschwindigkeit über die Autobahn Richtung Hooksiel. Wir waren die Ersten. Der Rest sollte später am Abend oder am nächsten Tag eintreffen. So hatten wir das Haus, das Doppelbett und die Playlist für uns. Awesome. Wir testeten das Mobiliar schonmal auf Party- und Rangelfähigkeit und legten noch eine kurze Phase des Lernens ein: Was ist das Zenit und von wo kommt jetzt der Wind am besten? Wir lebten ziemlich hoch und höher – so perfekt war das!



















Als am Samstag endlich der Erste eintrudelte, die Mädchenrunde aus ‘m Süden ließ noch auf sich warten, ging es mit Alex erstmal auf Ostfrieslandtour. Wenn man schon mal da ist, einmal nach Jever fahren, dort wie die bekloppten vor der Brauerei posieren, mit viel zu lauter Musik und offenen Fenstern durch Dorf fahren und einkaufen: Zwei Kisten Flens –das reicht dicke – und ein Großeinkauf bei Lidl. Mit getesteten Unterhosen, nem Dreier(pack Paprika) und gefühlt einem Paket Pingui pro Person. Katerfrühstück.

















Nach Komplettierung der Runde gegen Nachmittag, finaler Zimmerbelegung und kurzer Lagebesprechung ging es nach an den Strand von Hooksiel. Jeder n Flens pro Tasche, Alex noch drei in die Kapuze. Das typische Leben als Nordlicht: lass uns zum Strand. Mit Rangel Yogeshwar.
Leider mussten wir danach noch Kochen und alter hatten wir Hunger und man hatten wir einen im Tee. Aber auch das geht. Pingui auf länge testen: Wer bekommt ihn ganz in den Mund? Alex nicht.


















Und heute bin ich aufgewacht, Augen aufgemacht, Sonnenstrahlen im Gesicht, Halte die Welt an und bin auf und davon.

Sonntag ging es endlich los. Früh aufstehen, mehrere Schichten angezogen und dann bei 3-4 Windstärken nach Schillig. Schon hier trennte sich die Spreu vom Weizen – Kite- und Windbegeisterte vs. Man is mir kaaaalt….



Man war das geil und man ging das gut. ALTER. Innerhalb von kürzester Zeit war das alles ein Kinderspiel: Zenit, Kitewechsel, mit dem Bauch übern Boden ziehen lassen, Sinuskurven fliegen, mit dem Landboard über Maulwurfshügel und ganz schön viele Kinder, die genau da stehen blieben, wo der Kiten runterging. Was soll man sagen: Perfekte Bedingungen. Und morgen sollte es aufs Wasser gehen. Juhu.

Gut, jetzt nicht für alle: Einigen war es zu kalt. Aber so is das wohl am Meer. Auch Pfingsten isses n büsschen windig und keine 30 Grad an der Nordsee. Wie auch. Ach, und das da kein Wasser is, nennt sich übrigens Ebbe…. Aber auch für solche Kandidaten gabs ein beschauliches Café und heißen Kakao – ohne Sahne, versteht sich.

Abends wurde in großer und noch größerer Runde gegrillt, das letzte Flens vernichtet – nein, das reicht eben nicht dicke – und sämtlicher Alkohol im Haus gesucht, nicht gefunden und dennoch geplündert und irgendwie nach kurzen Nickerchen auf dem Sofa, Piguiaussetzern und dem achthundertstem abspielen der Playlist – SKRILLEX OH MY GOD – dann doch das Bett aufgesucht. Gab ja nix mehr zu trinken. Und überhaupt. Wessen Idee war das nochmal mit dem Flens?



















Aufgeregt und voller Tatendrang wurde Sonntag das Frühstück angegangen, das Haus soweit sauber gemacht, die Sachen gepackt und alles ins Auto geladen. Wir wollten aufs Wasser. LOHOOOOS.

Ach ne doch nicht. Wo isn der Wind. Wer hat den denn abgestellt? Kann das mal kurz einer verraten? Windfinder verriet uns: da geht heute nicht so viel. Fuck. Das war irgendwie nicht nach Plan. Aber eben doch: kein Wind.

Dennoch los nach Schillig, wenigstens mal schauen: aber da wo gestern noch gefühlt 100 Drachen und Kites und alles am Himmel flog, was ging, war heute tote Hose. Also netter Versuch und Respekt an jeden, der da was zum Fliegen brachte ausser heißer Luft… Was machen wir? Schuhe aus und rein ins Watt. Warum nicht einfach das Beste aus der Situation machen und den Tag am Meer dennoch genießen. Ach ne, is ja kalt… Also Giga und ich uns die Füße in dem matschigem Schlick vertreten und die Freiheit des platten Landes genossen. Auch ohne Wind ziemlich perfekt. Während sich der Rest den Hintern am kalten Strand platt saß.

Am Ende: Montag sollte wohl nicht sein. Ein Jahr nach Poel war uns Schillig da nicht ganz so wohl gesonnen was den Wind angeht, perfekterer war es aber dennoch. Und der Moment, als die Mädels sich wieder in den Süden verabschiedeten und Alex mit uns vor der Wasserskianlage streikte:“Ey, das is viel zu voll“, waren wir uns sicher: das war trotz allem ganz schön Awesome. Und das machen wir in 3 Wochen wieder. In SPO.


(Nunja, ob das nun wirklich eintrifft, steht in den Sternen – mal sehen, ob Alex sich wirklich meldet.)

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